Manchmal schreibt das Leben die besseren Texte. Ich habe auch 2021 am #Winewichteln teilgenomen. Mittlerweile in der 8. Ausgabe, mit mehr als 3000 Teilnehmern. Kurz: Sie verschicken einen Wein den Sie mögen, an jemanden den Sie nicht kennen und bekommen einen Wein den Sie nicht kennen von jemanden den Sie auch nicht kennen, der/die aber den versendeten Wein mag. Hä? Egal einfach im nächsten Jahr mitmachen, das lohnt sich.

Ich bereite also meine Wichtelweine vor, darunter auch den Frühburgunder von Weingut Bäder. Um das alles ein bisschen schön zu gestalten schreibt man ein paar nette Zeilen zum Wein. Und an Ende war ich damit viel zufriedener. Aus meinem Anschreiben:

Als Wichtelwein für Dich habe ich den Frühburgunder „Heiligenpfad“ vom Weingut Bäder aus dem rheinhessischen Wendelsheim gewählt.

Meine Frau und ich haben zwischen 2009 und 2014 ein Wein-Restaurant in Wetzlar betrieben. Wir waren damals dem Slowfood Verband angeschlossen und haben so regional wie möglich eingekauft. Bei den Weinen haben wir hauptsächlich auf Slowfood Betriebe gesetzt. So haben wir Katja und Jens Bäder getroffen. Die auch 2009 das eigene Weingut aus dem elterlichen Betrieb lösten, um auf eigenen Beinen zu stehen. Das Restaurant haben wir für unsere damals zwei Kinder aufgegeben (mittlerweile sind es vier Kinder). Der Kontakt zu Wein und Winzern ist geblieben, was man an meiner Nebentätigkeit unschwer erkennen kann.

Das Weingut hat mich in all den Jahren nie enttäuscht. Das Streben nach bedingungsloser Qualität, gepaart mit einem guten Gefühl für Natur und einer gehörigen Portion „Verrücktheit“ erzeugt Jahr für Jahr Weine, die das Jahr widerspiegeln. Jens sagte mal zu mir: Ja, natürlich schmecken die Weine jedes Jahr ein bisschen anders. Das Jahr ist ja auch jedes Jahr ein bisschen anders...“. Die Qualität ist die Konstante darin.

Der Frühburgunder wurde von unseren Gästen immer gerne getrunken „#Blumenwein“. Der gekonnte Holzeinsatz, die Aromen nach roten Früchten, die floralen Töne, die angenehme Würze vervollständigen das Bild eines wunderbaren Burgunders. Der Pinot Madelaine, wie er auch genannt wird, reift etwas früher als der Spätburgunder. Dadurch erreicht er die nötige Reife um vielschichtig, aromareich, elegant und verspielt zu sein. Ich mag den, und hab immer mindestens eine Flasche trinkbereit.

Ein paar Worte noch zur Reife: ja, er kann schon getrunken werden. Er gewinnt aber noch mit etwas Zeit. 2013 hatten wir mit Freunden zusammen die Gelegenheit den 2005er (noch mit dem Label der Eltern) gegen den 2008er zu stellen. Das war schon mega Spannend. Dieses Jahr (2021) erst haben wir die vorletzte 2005er getrunken. Ja so langsam kommt er in ein gewisses Alter. Macht aber immer noch Spaß.

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Foto: Weingut Bäder